Mittwoch, 10. Juni 2009

Achalasie - Behandlung - 1. Ballon Dilatation

Als klar war, dass ich Achalasie hatte, ging es nun um die Frage, wie behandeln. Der momentane Zustand war nicht haltbar. Essen konnte ich gar nichts mehr. Ja sogar Trinken war eine Qual und in der Endphase konnte ich nicht mal mehr die Flüssigkeit runterschlucken.

Von meinem Arzt am Wohnort, der sich meiner Achalasie angenommen hat, wurde ich angemeldet für eine Manometrie der Speiseröhre. Da er nicht die ganz so neuen Apparaturen hatte wie das Spital Hirslanden in Zürich, hat er mich gleich dorthin angemeldet. Der Termin war fix für einen Dienstag geplant. Am Sonntag zuvor konnte ich nicht mal mehr trinken. Alles staute sich in der Speiseröhre und ich musste wieder erbrechen. Draussen war es sehr warm, der Frühsommer hat angefangen, für mich ein Alarmzeichen. Am Montag Morgen habe ich gleich ins Spital angerufen und über mein Leid geklagt und gebeten, doch schon heute mich aufzunehmen. Es wurde  mir einen Termin noch für den gleichen Tag gegeben.

An jenem Montag im Gastrozentrum Zürich angekommen, wurde ich gleich von Prof. B. Sauter bedient. Er hat meine Röntgenbilder angeschaut, welche ich zuvor machen lies und gesagt, Achalasie wie sie im Lehrbuch steht. Er hat mich ins Spital aufgenommen und die diversen weiterführenden Abklärungen organisiert. Dazu hat auch die Manometrie Untersuchung gehört. Ich möchte lieber nicht auf dieses Thema ins Detail eingehen, es ist nicht sehr angenehm, eher Mittelalter Technologie, aber eben nützlich um Nachzuweisen, dass der Druck im unteren Teil der Speiseröhre zu hoch ist und dass der Schluckvorgang gestört ist. Ich habe es überlebt, auch wenn bei mir Tränen geflossen sind, nebenbei, nicht wegen den Schmerzen, einfach dieses stark störende Gefühl des mini Schlauches. Da ich Ansprechbar sein muss um Feedback dem Arzt zu geben, kann dies nicht in Narkose durchgeführt werden.

Danach kam eine Endoskopie um das ganze von innen nochmals zu begutachten. Da habe ich schon die erste Erfahrung mit Propofol gemacht und dem ganzen Ablauf. Echt ein super Erlebnis, da muss man überhaupt keine Angst haben.

Nachdem die Resultate vorlagen, hat Prof. Sauter mit mir die möglichen Therapien besprochen. Ich war schon bereit einen chirurgischen Eingriff über mich ergehen zu lassen und ich drängte fasst Prof. Sauter dazu, dass wir diesen Weg einschlagen. Er hielt mich aber zum Glück ab und empfahl mir die Ballon-Dilatation. So besprochen auch gleich umgesetzt.

Nochmal Propofol, süsse Träume und als ich aufwachte, hörte ich nur meine Frau nebenan sagen, alles sei gut gegangen. Ausser ein bisschen Halsschmerzen spürte ich nichts. Ich durfte gleich Tee und Zwieback essen. Oh Wunder, ich konnte alles gut schlucken. Ein völlig neues Gefühl.

Prof. Sauter hat mir dann erklärt, dass noch weitere Ballon-Dilatationen gemacht werden müssen, aber die nächste erst in ein paar Wochen.

Zufrieden verliess ich das Spital und wusste aber auch, dass es nicht das letzte mal war, dass ich in diesem Spital war.