Donnerstag, 29. März 2012

Achalasie - Mein erster Arbeitstag nach der Operation

Heute morgen bin ich um 07:15 aufgestanden. Die Nacht habe ich nicht gut verbracht. Nicht wegen Schmerzen, die hatte ich nicht, aber um 23:00 ging ich zu Bett, eine halbe Stunde später schlief ich und wachte um ca. 1:30 auf, da die Dusche tropfte! Danach konnte ich bis um 4 Uhr morgens nicht mehr einschlafen, ich hatte warm und wälzte mich von einer Seite zur anderen, wie eine Waschmaschine. So habe ich relativ wenig geschlafen.

Um ca. 08:30 war ich in der Arbeit. Ich ging mit dem Motorrad zur Arbeit und hatte keinerlei Schwierigkeiten. Meine Arbeitskollegen waren überrascht, dass ich schon wieder auftauchte und wollten natürlich ein paar Details über meinen Aufenhalt im Spital erfahren. Gerade als ich am erzählen war, bekam ich wieder dieses brennen, welches dann nach ca. 1/2 Stunde verschwand. Seit dem habe ich nun Ruhe und den ganzen Tag fühlte ich mich gut.

Am Abend ging ich mich mit meiner Frau in der Stadt und genehmigte mir ein erstes Bier, dies ging runter wie Wasser. Danach noch ein zweites. Wir teilten uns auch einen Hamburger, mit Salat und Pommes Frites, ich nahm ein Dutzend Pommes Frites, welche ich gut kaute und bestens runter schlucken konnte. Ich spürte nichts negatives, alles war normal. Mal schauen wie nun diese Nacht und der morgige Tag wird.

Mittwoch, 28. März 2012

Achalasie - Ein Tag Erholung vor dem 1. Arbeitstag seit der Operation

Ich hatte eine gute Nacht. Keine Schmerzen, kein Reflux, kein Husten, einfach ruhig und viele süsse Träume. Das Kopfende des Betts habe ich nicht allzu hoch gestellt, so wie ein normales Kissen dick ist.

Am Morgen hatte ich ein leichtes Frühstück mit Joghurt, Sülze (Gelatine) und eine warme Schokolade. Danach ging ich in den Garten um die Blumen und die Hecke zu spritzen. Es ist schon seit Wochen sehr trocken und die Pflanzen scheinen im Wachstum im Rückstand zu sein. Ich habe mich ein bisschen schnell mit dem Schlauch bewegt, wollte ihn mit Schwung nachziehen, da passierte es, ein brennendes Gefühl im Brustbereich. Nun gut, schnell Orangensaft trinken und siehe da, der Schmerz hatte ich unter Kontrolle, aber er war immer noch da. Dies dauerte ca. 1 Stunde, dann verschand er.

Der Rest des Tages hatte ich keine Probleme. Zum Mittag habe ich Kartoffelpuree, Rahmspinat, Spiegelei und Schinken gegessen, ohne Probleme.

Am Abend dann nur noch Sülze, ein Joghurt und eine warme Schokolade. Zum Abschluss des Tages wird es noch einen Tee geben.

Morgens und abends nehme ich jeweils 40 mg  Pantoprazol .

Morgen wird der erste Arbeitstag sein nach der Operation. Mal schauen wie ich mich da durchschlage. Betreffend meiner Arbeit, nun ist eher eine Büroarbeit, also viel sitzen am Computer, Sitzungen, Diskussionen, herumlaufen von Büro zu Büro und eher gesunder Stress (gibt das überhaupt?).

Dienstag, 27. März 2012

Achalasie - Nach dem Spital wieder zu Hause

Die Nacht war durchzogen. Ich habe nochmals 0.5 mg Temesta genommen um richtig gut zu schlafen. Die Krankenschwestern erhielten den Befehl vom Arzt, mich nicht mehr in der Nacht zu stören. Ohne schriftliche Einwilligung des Arzt, hätten Sie mich weiterhin überwacht. Ich habe das Bettoberteil nicht ganz so hoch gestellt, ein bisschen flacher als sonst. Ich weiss nicht ob dies der Grund war, aber in der Nacht so gegen 3 Uhr wachte ich auf mit einem leichten brennen hinter dem Brustbein. Ich nahm Orangensaft welcher ich mir noch aufgespart habe für solche Fälle, aber es hat nicht wirklich genutzt. Dann habe ich noch Wasser getrunken, dann ging das brennen weg. Ich konnte wieder einschlafen und hatte dann ruhe.

Um 7 Uhr bin ich dann aufgestanden, die Morgentoilette gemacht und mir angezogen, ich wollte eigentlich so schnell wie möglich aus dem Spital. Prof. Seewald kam vorbei, hat nochmals mit mir ein Abschlussgespräch gehalten und mich gebeten für in 2 Monate einen Termin zu vereinbaren für eine Nachkontrolle. Ich habe Ihn auf gefragt was ich nun so alles essen und trinken kann. Ich bleibe noch auf Sparflamme für die nächsten 2 Wochen, das heisst also eher weiche Kost und dann gehts ans feste. Fleisch, Poulet, Brot, Käse usw. Trinken könne ich wieder alles, auch Bier und Wein. Einzig die starken Spirituosen soll ich eher weglassen, damit habe ich eh kein Problem.

Und so nach dem Früstück welches um 08:30 serviert wurde, machte ich mich sehr froh auf den Heimweg. Alles verlief gut, keine weiteren Schmerzen, ich fühlte mich auf wieder genug kräftig und der Tag war einfach herrlich, Sonne pur.

Von Zürich zu meinem Wohnort nahm ich den Zug und dann den Bus. Die letzten 25 Minuten bergauf lief ich. Zu Hause angekommen war ich ein bischen verschwitzt, aber ich fühlte mich sehr gut und wieder sehr froh!

Meine Frau hatte mir schon eine Suppe gekocht mit Karotten, Kartoffeln, Zwiebeln, Milch, Bouillon und gehacktem Fleisch. Alles dann in den Mixer und fertig. Habe ich bestens verdaut.

Der Nachmittag habe ich draussen an der Sonne genossen, Relax total.

So nun mal schauen wie diese Nacht wird, das Kopfteil ist ein bisschen erhöht, aber nicht so stark wie im Spital, wie werde ich damit klar kommen?

to be continued....

Montag, 26. März 2012

Achalasie - Der letzte Tag im Spital

Nun sind es 6 Tage seit ich im Spital eingetreten bin, heute ist der letzte Tag. Morgen werde ich so ca. um 9 Uhr aus dem Spital austreten. Aber zuerst noch wie erging es mir die letzte Nacht.

Ich habe wieder ein Temesta genommen, aber diesmal nur 0.5mg und schlief wie ein Bär. Am morgen war ich trotz der halben Dosis so beduselt, aber dafür habe ich gut schlafen.

Was ich manchmal am Abend spüre, so zwischen 20 und 23 Uhr, ist ein leichtes ziehen auf der rechten Seite welches bis zum Kinn geht. Nichts unangenehmes, aber es ist mir aufgefallen, dass dies neu bei mir ist. Ansonsten habe ich keine Schmerzen, nichts. Die Darmtätigkeit ist nun auch ganz normal.

Zum Frühstück habe ich ein  Pantoprazol  40mg, 1 Multivitaminsaft, 2 Joghurt und 2 Ovomaltinen erhalten. Der Morgen verlief problemlos, ich habe meine Blogs angeschaut die Kommentare beantwortet. Es scheint nun doch ein paar Interessierte zu haben, dies freut mich sehr. Nur weiss ich nicht, ob mein Blog den Erwartungen der Leute entspricht oder was könnte ich noch verbessern.

Mir wurde ja am Vortag Blut entnommen und untersucht, ob ich irgendwelche Verunreinigungen habe, alles bestens, die Werte sind alle normal, keine Infektionen, zum Glück.

Zum Mittagessen habe ich Kartoffelstock, Gehacktes, Gemüsepuree und Multivitaminsaft erhalten. Ich konnte alles ohne Probleme essen.

Den Nachmittag habe ich ausserhalb des Spitals verbracht. Ich bin ein bisschen den Hügel hoch gelaufen um zu sehen wie es um meine Kondition steht. Nun, ich denke da habe ich am meisten gelitten. Ich laufe langsamer und komme ins Schnaufen, das muss sich aber bald ändern, so alt bin ich ja auch noch nicht. So werde ich zumindest mein Velo zu Hause wieder amortisieren können.

Um 18:10 kam das Nachtessen, es gab Zanderfilet mit Risotto und Rahmspinat. Ging alles ohne Probleme runter. Zum Desser ein Ananaseis. Manchmal vergesse ich, dass ich ja noch diese Clips in mir habe, ich vertraue einfach das diese schon halten. Wenn ich die Bilanz ziehe betreffend essen, dann habe ich kein Kilo während meines Aufenhalts abgenommen.

Nun werde ich die Berichterstattung aus dem Spital beenden und nicht mehr jeden Tag berichten, sondern nur noch von Zeit zu Zeit oder wenn was spezielles vorfällt.

Sonntag, 25. März 2012

Achalasie - Der 4. Tag nach der Operation

Heute ist Sonntag, ich durfte 1 Stunde weniger lang schlafen, genau in dieser Nacht wo ich ja das Temesta genommen habe. Ich habe geschlafen wie ein Murmeltier, keine Schmerzen, die Krankenschwester welche mir Blut nehmen wollte, musste mich zuerst Wach kriegen. Nun gut, warum Blut entnehmen, ich bin doch gesund. Die Erklärung war, dass überprüft werden soll, ob es Anzeichen auf  Infektionen im Blut gibt, nun gut, sicher ist ja sicher. Dann habe ich wieder eine Ration  Pantoprazol  40mg erhalten.

Das Frühstück ist immer noch gleich wie am Vortag, 2 Joghurt, 2 Tassen Ovomaltine und ein Multivitaminsaft. Ich habe noch die Tageszeitung und einen Krug Kamillentee erhalten. Nach der Dusche fühlte ich mich Top Fit. Ich fragte mich dann, was soll ich denn hier noch in der Klinik, eigentlich kann ich ja nach Hause gehen. Also war dies das Thema wenn Prof. Seewald die Visite macht.

Mit Prof. Seewald habe ich schlussendlich vereinbart, dass ich am Dienstag nach Hause gehen kann. Somit wären es genau 1 Woche Spitalaufenthalt, falls keine Komplikationen entstehen. Ich habe Ihn auch noch gebeten, mit eine Kopie des Video meiner Operation zu geben und zu meinem Glück hat er mir meinen Wunsch erfüllt. Auch wenn ich nicht viel verstehe was genau abgeht und warum so, ist es doch ein schönes Andenken an eine angenehme OP und schönen Aufenhalt hier an der Hirslanden Klinik.

Danach verbrachte ich den Rest des Tages mit meiner Frau draussen bei schönstem Frühlingswetter. Für die Nacht werde ich nochmals 1/2 mg Temesta nehmen und dann lass ich die Finger von diesen Medikamenten.

Samstag, 24. März 2012

Achalasie - Der 3. Tag nach der Operation

Nun gut, ich muss langsam einen anderen Titel wählen, wird sonst so zu langweilig. Aber was war los an diesem Samstag.

Während der Nacht hatte ich keinerlei Schmerzen, ich konnte nur sehr schlecht schlafen, wahrscheinlich mangelnde Bewegung und immer das herumsitzen. Prof. Seewald machte mir eine kurze Visite, fragte mich ob alles in Ordnung ist und hat dann das weitere Vorgehen besprochen, vor allem bezogen auf Nahrung. Die Infusion hat er auch vom Programm gestrichen.

Als dann daraufhin die Infusion weggenommen wurde, konnte ich wieder unbeschwert Duschen. Danach habe ich die guten Kleider aus dem Schrank geholt und angezogen, ich fühlte mich schon wieder 100% normal, wo bin ich, in einem Spital? Ich kann es kaum selber glauben, dass 3 Tage nach der Operation ich mich schon so gut fühle. Natürlich, was ich noch nicht sagen kann ist, wie gut die Nahrung (speziell grössere Stücke, Fleisch, Brot, Früchte usw.) durch die Speiseröhre in den Magen rutscht. Aber dafür muss ich schon noch ein paar Tage oder eine Woche Geduld haben. Was nun nicht passieren sollte ist, dass die Hemostatischen Clips welche verwendet wurden, um die Öffnung in der Speiseröhre zu verschliessen, zu früh abfallen.

Nun gut, so frisch angezogen machte ich mal einen kleinen Erkundungsrundgang durch das Spital, da ich wusste, dass mein Vater und meine Frau mich besuchen kommen, ging ich Ihnen schon mal entgegen um Sie zu überraschen. Dies gelang mir auch, Sie haben nicht erwartet, dass ich schon draussen an der Luft, die Frühlingssonne geniesse und Ihnen entgegen komme.

Das Mittagessen war schon reichhaltiger als die letzten Tage. Angefangen habe ich mit einer Tomatensuppe, dann eine schale Karottenpüree, Broccolipüree, Kartoffelpüree und Fleischsauce. Dann zum Dessert noch eine Vanille-Eischale. Das einzige Problem, welches ich noch nach dem Essen habe ist Durchfall. Das ganze weiche Zeug rutscht halt bis in den Darm durch und wird auch dort noch nicht gross verarbeitet. Das sind die folgen der Antibiotika. Ich denke bis morgen wird sich mein Stuhl wieder normalisiert haben.

Der Nachmittag war geprägt von meinen Erzählungen vom erlebten und wie toll doch alles so verlief. Da kam dann auch das Thema wieder, wenn ich denn eigentlich aus dem Spital kann. Wenn ich jetzt nur noch rumsitzen muss und aufpassen muss was ich esse, dann kann ich das auch zu Hause machen. Ich werde meinen behandelnden Arzt ansprechen, wenn er einen möglichen Austrittstermin sieht. Ich hoffe doch, das wäre dann für Montag oder spätestens Dienstag.

Am Abend habe ich mein Nachtessen erhalten, Griessbrei mit Zimtzucker, ein Vanille-Joghurt, Multivitamin Saft und eine Spargelsuppe (obwohl die nicht nach Spargeln geschmeckt hat). Das ganze habe ich sehr gut verdaut und nach ein bischen Fernsehschauen, ging ich mit einer Schlaftablette Temesta 1mg ins Bett. Ich schlief sehr gut, tief und bis um 8 Uhr durch. Keine Schmerzen!

Warnung:
Temesta kann süchtig machen, also nur vereinzelt und gezielt einsetzen, danach die Finger davon.

Freitag, 23. März 2012

Achalasie - Der 2. Tag nach der Operation

Der Tag verlief problemlos. Die Halsschmerzen ging weg und so konnte ich nun auch "schmerzfrei" trinken, jedoch nur bis 11 Uhr. Denn Prof. Seewald möchte am Abend nochmals eine Gastroskopie durchführen und schauen wie die Speiseröhre nun von innen aussieht, die Clips überprüfen und den Durchgang zum Magen kontrollieren. Somit musste ich also nüchtern bleiben. Dank der Infusionen aber nicht wirklich ein Problem.

Mit ein bisschen Verspätung von 1 Stunde, wurde ich per Bett zum Untersuchungszimmer gefahren, es war schon 18 Uhr. Da war immer noch Vollbetrieb und die Betten standen schlange.  Ich habe den Assistenten wieder erkannt der mich schon öfter in das Land der Träume schickte. Ein cooler Typ, immer aufgestellt und auch wenn er schon den ganzen Tag gearbeitet hat, ist er immer noch freundlich, lächelt und macht seine Spässe. Ich musste vom Bett rüber auf den Untersuchungstisch und wurde mit Sauerstoff und Elektroden zur Überwachung verkabelt.

Nun habe ich also wieder meine Dosis Propofol erhalten, ich habe mit der Zeit den Verdacht dies macht süchtig. Das Gefühl ist absolut cool wie man wegtaucht. Der Assistent spritzt mir die Menge in den Venenkatheter ein, schaut mich an und sagt in 15 Sekunden schlafe ich, ich soll doch noch einen schönen Traum auswählen. Ich schauen ihn an und schüttle den Kopf um zu sagen, diesmal halte ich länger durch. Er lachte und sagte, keine 5 Sekunden und so war es! Ich wachte dann wieder im Bett auf, wo sich mich hingefahren haben.

Warnhinweis zu Propofol: 
Nicht zum selber ausprobieren, sonst kann man enden wie einer dieser Popgrössen, dann sieht man die Radischen von unten.


Nach dem Untersuch hat mir Prof. Seewald kurz erklärt, dass alles bestens ist, die Passage zum Magen vergrössert ist und die Clips an der richtigen Position sind. Diese Clips werden in den nächsten Tagen / Wochen selber abfallen und über den Magen und Darm ausgeschieden. Als Geschenk habe ich noch die Bilder der Gastroskopie erhalten, und zwar vor der Operation und nach der Operation, also von heute. Der Unterschied ist deutlich.

Als ich wieder im Zimmer angekommen bin, durfte ich eine Tomatensuppe, Hühnercremesuppe, ein Joghurt und ein Multivitaminsaft zu mir nehmen. Ich verdaute alles Problemlos und hatte auch kein Gefühl, dass irgendwas zurück in die Speiseröhre läuft. Mal schauen wie die Nacht wird.

Donnerstag, 22. März 2012

Achalasie - Der Tag danach

Die Nacht habe ich relativ gut verbracht, ich wachte 3 mal auf, da die Krankenschwester meine Infusionen wechselte, Antibiotika verabreichte,  Pantoprazol  und Schmerzmittel. In der letzten Phase konnte ich von 3:30 bis 8:30 durchschlafen, Schmerzen hatte ich überhaupt keine. Einzig Halsschmerzen habe ich noch von der Intubation, die werden aber in den nächsten 2 Tagen verschwinden.

Der Tag verlief ruhig. Ich verbrachte die Zeit am Laptop, Fernsehen schauen oder Musik hören. Am Abend dann durfte ich dann zum ersten mal Tea und Suppe essen. Ich habe Kamillentee  und eine Hühnercremesuppe bestellt. Das konnte ich sehr gut schlucken und habe mich eigentlich nicht schlecht gefühlt.
Da ich ein Zimmer Richtung Süden habe, scheint ab dem Nachmittag die Sonne. Obwohl ich die Rollläden unten habe, wird es doch ziemlich warm. Als mir dann um 19 Uhr die Temperatur gemessen wurde, hatte ich ca. 37.4. Ich dachte schon an Infektion usw. aber es war nichts. Um 2 Uhr morgens hat man mir nochmals die Temperatur gemessen und da war wieder alles im grünen Bereich, 36.6 Grad.

Am Abend hatte ich keine Schmerzmittel mehr erhalten, mal schauen wie ich die Nacht überstehe.
In der Nacht hatte ich erstmals Schmerzen, nichts spezielles, einfach wie schon früher vor der Operation dieses brennen hinter dem Brustbrein. Zuvor hatte ich das Gefühl wie Magenflüssigkeit hochkommt und ich das wieder richtig runterschlucken musste, ab da bin ich mir nicht ganz sicher. Jedenfalls wachte ich um 23 Uhr plötzlich mit diesem brennen auf. Ich dachte was ist jetzt los, soll ich die Krankenschwester rufen, habe mich aber entschieden ein bisschen Tee zu trinken und abzuwarten. Nach ca. 30 Minuten waren die Schmerzen auch wieder weg und ich versuchte weiter zu schlafen. Um etwa 3 Uhr habe ich nochmals Schmerzen bekommen, ab diesmal war es nicht so stark, relativ schwach. Auch diese vergingen nach ca. 30 Minuten und dann konnte ich weiter schlafen bis ca. 7 Uhr morgens.

Mittwoch, 21. März 2012

Achalasie - Der Tag der Operation

Um 6:00 wurde ich geweckt, in der Nacht habe ich dank dem 1mg Temesta gut geschlafen. Ich hatte eine 1/2 Stunde Zeit für die Morgentoilette. Um 06:30 habe ich eine Entspannungspille erhalten. Ich merkte nur, dass ich ruhig geworden bin, aber eingeschlafen bin ich nicht. Um 06:45 haben 2 Krankenschwestern mich abgeholt und in den OP gebracht. Ich wurde nochmals nach meinem Namen gefragt, Geburtsdatum und für was ich da bin, Security-Check!

Danach wurde ich auf den OP-Tisch gelegt und verkabelt, also für die Infusionen einen Venenkatheter gelegt und so auch den Eingang für die Narkose Spritze. Auf das Gesicht wurde mir eine Sauerstoffmaske gelegt, so dass die Lungen sich nochmals richtig füllen. Das Narkose Gerät steuert automatisch anhand meiner Körpergrösse und Gewicht die notwendige Menge. Überwacht wird das ganze mittels einem Stirnband, welches die Hirnströme mist und so anzeigt, wie tief ich schlafe. Hinzu kommt ein Schmerzmittel. Da die Speiseröhre nicht so viele schmerzempfindliche Regionen aufweist, habe ich auch nur eine relativ leichte Dossierung erhalten. So das waren die Vorbereitungen welche ich noch mitbekommen habe. Nun kam die Spritze. Ich fühlte wie das Medikament den Arm hoch ging, ich spürte was in meinem Kopf, keine Schmerzen, es war überhaupt nicht unangenehm und schon war ich weg.

2 Stunden später, gemäss Plan wachte ich im Aufwachraum auf. Meine Frau war auch schon anwesend. Es war mir nicht schlecht, keine Anzeichen von Schwindel, vielleicht ein bisschen noch schläfrig. Wie ich später erfahren habe, hatte ich die Augen schon im OP offen, als das Narkosegerät abschaltet wurde. Der Beatmungsschlauch wurde mir entfernt ich ich habe mich gemäss der Erzahlung vom Narkose-Arzt selber vom OP Tisch rüber in mein Bett verlagert. Daran kann ich mich aber überhaupt nicht mehr erinnern.
Im Aufwachraum musste ich ca. 6 Stunden bleiben. Die Monitore haben meinen Allgemeinzustand überwacht. Alles im grünen Bereich. Ich hatte keine Schmerzen. Höchstens wenn ich mich ein bisschen bewegte, so fühlte ich wie ein Muskelkater in der Bauchgegend, so als hätte man zu stark trainiert. Ich war sehr erleichtert, dass alles so gut ging.

Meine beiden Operateure, Prof. H. Inoue und Prof. Seewald kamen vorbei, um nachzufragen wie es mir geht Ich wollte noch mehr herausfinden wie die Operation verlief, alles nach Plan war die Antwort. Der Muskel der durchtrennt wurde war sehr stark und Prof. Inoue musste mehrmals ansetzen. Aber die Technik hat schlussendlich gesiegt. Es war ein Zeichen, dass der Muskel sehr viel Kraft entwickelt hat und darum ich eben relativ schnell nach Ballon Dilatationen wieder Probleme hatte.

Nach den 6 Stunden im Aufwachraum, konnte ich zurück zu meinem Zimmer, dort war es doch bedeutend ruhiger. Ich habe Antibiotika, Schmerzmittel und Säureblocker ( Pantoprazol ) erhalten. Ich denke die Schmerzmittel waren nicht wirklich nötig, aber sie helfen eine allgemeine Beruhigung zu erhalten. Essen resp. Trinken durfte ich überhaupt nicht, da muss ich noch ein bisschen Geduld haben. Nebenwirkungen habe ich überhaupt keine gespürt. In der Nacht glaubte ich einmal Fieber zu haben, aber als man mir die Temperatur gemessen hat, so waren es schlappe 36.3 Grad.

Dienstag, 20. März 2012

Achalasie - Der 1. Tag im Spital - Vor der Operation

Am Morgen bin ich um 08:30 bei einer Temperatur von nur 1 Grad per Taxi zum Bahnhof gefahren. Es war noch sehr grau und teilweise nass vom Vortag. Nach einer Stunde Fahrzeit bin ich in Zürich  angekommen, nun musste ich nur noch die Strassenbahn nehmen um zum Spital zu gelangen. Als ich um 11 Uhr angekommen bin, da hat sich doch noch die Sonne gezeigt.

Nachdem ich mich beim Empfang der Klinik Hirslanden angemeldet habe, konnte ich relativ bald das Zimmer beziehen. Ich habe das Glück in einem Einzelzimmer zu sein. Aussicht auf den See und die Hügel. Der Hotelservice und das Pflegepersonal sind sehr zuvorkommend und nett. Nachdem ich von der Pflegerin untersucht wurde (Blutdruck 130/80, Temperatur 36.4, Puls 78 und Sauerstoffsättigung 99) wurde mit mir das Mittagessen besprochen. Hünchensuppe, Kalbsschnitzel mit Karotten und Kartoffelpüree und zum Dessert einen hausgemachten Flan. Wo bin ich schon wieder, im Spital?

Nach dem Essen welches um 12:30 serviert wurde, hat man mir noch ein ruhe EKG gemacht, dabei wurde ich so richtig an der Brust verkabelt, wie auch an den Hand- und Fussgelenken. Natürlich alles ohne Schmerzen. Alles normal sagte die Pflegerin obwohl Sie es ja eigentlich nicht richtig verstehe. Zum Abschluss des Nachmittags kam der Anästhesie Arzt vorbei und hat das ganze Prozedere von der Operation aus seiner Sicht erzählt und mich entsprechend auf die Risiken aufgeklärt. Bei diesem Gespräch habe ich dann auch gleich den Termin erfahren, wann ich an der Reihe bin. Los geht es um 7 Uhr mit den Vorbereitungen, so dass ich dann um 8 Uhr als erster operiert werde. Danach kommen dann noch die anderen 2.

Der Ablauf wird in etwa so sein. Bis ca. 24 Uhr kann ich noch trinken, vielleicht nehme ich ein Beruhigungsmittel zum gut schlafen. Gewisse Nervosität habe ich schon. Um 6:30 erhalte ich eine Tablette zum entspannen und dann werde ich in den Operationssaal gefahren. Dort werde ich die Leitungen für die Narkose und Schmerzmittel im Arm erhalten. Per Computer wird die gerade notwendige Dosis anhand meines Gewichts und Grösse errechnet. Um sicher zu gehen, dass ich genug tief schlafe, wird per Stirnband die Gehirnströme gemessen. Beruhigend so viel Sicherheit! Nach ca. 2 Stunden sollte alles vorbei sein und ich werde aufwachen. Man wird mir den Intubationsschlauch herausnehmen, könnte mich zum Husten bringen und mich in den Überwachungssaal fahren. Dort werde ich den ganzen Tag und die ganze Nacht verbleiben, da dieser wie der Name schon sagt zur Überwachung dient.  Das heisst also auch kein Laptop, kein Blog Eintrag. Also werde ich den 2. Tag dann am 3. Tag nachholen müssen.

Das Nachtessen war nicht mehr so üppig wie am Mittag, 2 Portionen (Rationen) Bouillon Suppe. Die waren in 2 Minuten weg. So von nun an gibt es nur noch Wasser. Um 18:40 kam Prof. Seewald, der mich morgen an der Seite von Prof. H. Inoue operieren wird. Wir hatten noch ein kurzes Gespräch, vieles war ja schon im Vorfeld geklärt worden und über den Ablauf der Operation  bin ich eigentlich auch im Bild. Nun muss man einfach warten und es so hin nehmen wie es kommen wird. Ich habe ihm noch die Radiographien gegeben, welche am 8. März gemacht wurden. Darauf ist zu erkennen, wie der untere Teil der Speiseröhre relativ eng ist, nicht so eng wie vor 4 Jahren. Aber früher oder später muss was getan werden.

Prof. H. Inoue (JAP) wird von meinem Arzt empfangen und die beiden werden noch kurz die Radiographien studieren. Morgen ist dann der Tag, der Operationstag.

Meine Erwartungen an die Operation sind:

  • der Druck des Muskels lässt nach und somit auch die Verengung, damit sollte ich wieder besser Brot und Salat essen können
  • die Brustschmerzen nehmen ab (Wunschvorstellung)
  • das nächtliche Verschlucken kommt nicht mehr vor
  • geringe Schmerzen
  • keine Komplikationen
Der 21.3.2012 wird es zeigen, nebenbei, der Geburtstag meiner Mutter und Frühlingsanfang.

Um ca. 22 Uhr kam doch noch Prof. Inoue und Prof. Seewald kurz in mein Zimmer. Ich war eigentlich schon am schlafen und noch unter Einwirkung des Temesta. Meine Brille habe ich auf nicht aufgesetzt, doch konnte ich Prof. Inoue erkennen und mit ihm ein paar Worte wechseln. Als ich Ihn da so sah, ist er mir sehr sympathisch erschienen und ich habe uns allen viel Glück gewünscht und auch den anderen Patienten. Als er weg war, konnte ich mit einem sehr positiven und guten Gefühl einschlafen, ich machte mir von diesem Moment an keine Sorgen mehr.

Montag, 19. März 2012

Achalasie - Der Tag vor dem Spital Eintritt

Heute habe ich mich von meinen Arbeitskollegen verabschiedet. Mein Chef hat mir alles gute gewünscht und Mut zugesprochen. Bis heute habe ich mir eigentlich keine grossen Gedanken gemacht, ich bin ja gut informiert und weiss was auf mich zukommt. Aber nun, ein bisschen nervös bin ich ja schon. Die Ärzte sagen einem ja nicht immer alles und auch wenn im Internet viele Berichte über POEM zu lesen sind, ist jeder Operation ein spezieller Fall.
Wenn heute noch mein neuer iPad 3 kommt, dann werde ich noch eher abgelenkt sein und habe was um mit ins  Spital zu nehmen oder werde ich doch den Laptop mitschleppen.

Freitag, 9. März 2012

Achalasie - Die Voruntersuchung 2. Teil

Da ich am 5. März entschieden habe, mich der Operation zu unterziehen, mussten noch aktuelle Bilder meiner Speiseröhre gemacht werden. Dies wird in einem Radiologiezentrum gemacht.

Der Vorgang ist sehr einfach. Der  Oberkörper wird frei gemacht und man erhält einen weissen Brei (Kontrastmittel), welcher mit Sirup nach Wahl verfeinert werden kann. Ein relativ grosser Apparat macht dann die Aufnahmen vom Schluckvorgang. Dabei stellt man sich in unterschiedlichen Richtungen hin. Das ganze dauert ca. 15 Minuten und ist vollständig Schmerzfrei. Der Schluckbrei ist ebenfalls (mit dem Sirup verfeinert) unproblematisch. Gleich danach habe ich auch die Bilder angeschaut und die Verengung im unteren Teil der Speiseröhre ist deutlich zu erkennen.

Montag, 5. März 2012

Achalasie - Die Voruntersuchung 1. Teil

Heute ist der Tag, an dem ich Prof. Seewald aufsuche, der die POEM Methode mit Prof. H. Inoue durchführt. Vorgängig aber soll die Speiseröhre mit einem Endoskop untersucht werden. Der Vorgang ist recht einfach. Im Untersuchungszimmer erhält man einen Schlauch mit Sauerstoff, es wird ein Katheter in den Unterarm gelegt um das Narkose Mittel zu inizieren. Um meinen Mund schön offen zu haben, so dass das Endoskop eingeführt werden kann, erhalte ich einen Beissring. Sobald das Narkose Mittel gespritzt wird, vergehen keine 15 Sekunden und man fällt in einen Tiefschlaf. Wenn man aufwacht ist man schon im Aufwachraum und man fühlt sich bestens. Es ist einfach ein geiles Gefühl. Ich könnte von diesem Mittel süchtig werden.

Nach etwa 20 Minuten und nach einem Tee und bisschen Zwieback steht ich schon wieder auf den Beinen.
Danach habe ich mit Prof. Seewald das ganze besprochen und ich konnte meine Fragen platzieren. Wann reist Prof. Inoue an, wer ist Chef bei der OP, Schmerzen, Risiko usw.

Nebenbei, bei der Endoskopie war dem Prof. Seewald klar ersichtlich, dass dort unten eine starke Verengung besteht.

Ich hatte beim Gespräch ein guten Gefühl, die Risiken sind kalkulierbar und wer nicht wagt der kann auch nicht gewinnen. Früher oder später muss eh was gemacht werden und die Alternativen sind nicht wirklich toll. Also überlege ich mir das noch und gebe dann Prof. Seewald bescheid.

Achalasie - POEM eine neue Methode zur Linderung

Heute habe ich mich entschieden die neue POEM Methode anzuwenden. POEM (PerOral Endoscopic Myotomy) wurde von Prof. H. Inoue (JAP) erfunden. Ich erhoffe mir dabei, dass die Brustschmerzen, die Schluckbeschwerden und das nächtliche Verschlucken nachlassen. Am 21.3.2012 ist es dann soweit. Ich hoffe es geht alles gut.

Aber wie kam dieser Entscheid zu Stande? Nun nachdem ich im vergangenen November das Erstemal über POEM gehört habe, habe ich mich per Internet schlau gemacht. Es war nicht ganz einfach an die guten Beiträge zu kommen und vor allem an relevante Ergebnisse. Aber ich fand einiges, auch Videos. Und alle waren positiv begeistert von dieser neuen Methode.

Nun gut, wie das Leben eben so spielt, Gratis bekommt man nichts. Gut, es gibt ein paar wenige Ausnahmen, aber das ist ein anderes Thema. Ich wollte mehr wissen wo der Hacken an der Sache ist. Ansonsten wäre POEM echt revolutionär. Das einzige was gesagt werde kann, ist das keine Langzeitergebnisse vorliegen. Die erste Operation wurde ca. vor 3-4 Jahren gemacht, und wie es diesen Patienten geht, weiss man nicht oder anders gesagt ich habe es nicht heraus gefunden. Es scheint aber, dass all diese mindestens 2 Jahre eine problemlose Zeit hatten. Ich würde schätzen, dass extrapoliert werden kann und sicherlich nochmals 2 - 4 Jahre hinzukommen, also ich denke falls ein POEM Eingriff optimal verläuft, dann kann man ca. 6-8 Jahre ruhe haben. Das sind meine persönlichen Vermutungen eines Laien. Nicht schlecht dachte ich mir.

Was ist denn die Alternative? Ballon Dilatation ist okay, hat aber Risiken wegen Perforation und es kann nicht beliebig oft wiederholt werden. Dann gibt es ja noch die Chirurgischen Eingriffe traditioneller Natur. Auch nicht umstritten und obwohl heute diese Eingriffe sehr gut bekannt sind in der Durchführung und minimal invasiv, ist es für den Körper doch ein viel grösseres Trauma (mehrere Schichten müssen durchtrennt werden, bis der Operateure sich am richtigen Ort befindet und nicht zu erwähnen die allfällige Manschette die noch gemacht werden muss), als bei der POEM Methode.

Nun gut, POEM scheint für mich eine sehr feinfühlige, hoch technische unterstützte und schonende Methode zu sein. Nach all diesen positiven Kommentaren im Internet, der Gewissheit, dass Prof. H. Inoue persönlich die Operation durchführen wird (er hat es weltweit nun schon mehr als 200 mal gemacht), er Japaner ist und Prof. Seewald, der ebenfalls äusserst kompetent auf diesem Gebiet ist, kann ich mich gar nicht anders entscheiden. Auch kann ich so einen Beitrag leisten um mehr langzeit Erfahrungen zu erhalten.