Dienstag, 20. März 2012

Achalasie - Der 1. Tag im Spital - Vor der Operation

Am Morgen bin ich um 08:30 bei einer Temperatur von nur 1 Grad per Taxi zum Bahnhof gefahren. Es war noch sehr grau und teilweise nass vom Vortag. Nach einer Stunde Fahrzeit bin ich in Zürich  angekommen, nun musste ich nur noch die Strassenbahn nehmen um zum Spital zu gelangen. Als ich um 11 Uhr angekommen bin, da hat sich doch noch die Sonne gezeigt.

Nachdem ich mich beim Empfang der Klinik Hirslanden angemeldet habe, konnte ich relativ bald das Zimmer beziehen. Ich habe das Glück in einem Einzelzimmer zu sein. Aussicht auf den See und die Hügel. Der Hotelservice und das Pflegepersonal sind sehr zuvorkommend und nett. Nachdem ich von der Pflegerin untersucht wurde (Blutdruck 130/80, Temperatur 36.4, Puls 78 und Sauerstoffsättigung 99) wurde mit mir das Mittagessen besprochen. Hünchensuppe, Kalbsschnitzel mit Karotten und Kartoffelpüree und zum Dessert einen hausgemachten Flan. Wo bin ich schon wieder, im Spital?

Nach dem Essen welches um 12:30 serviert wurde, hat man mir noch ein ruhe EKG gemacht, dabei wurde ich so richtig an der Brust verkabelt, wie auch an den Hand- und Fussgelenken. Natürlich alles ohne Schmerzen. Alles normal sagte die Pflegerin obwohl Sie es ja eigentlich nicht richtig verstehe. Zum Abschluss des Nachmittags kam der Anästhesie Arzt vorbei und hat das ganze Prozedere von der Operation aus seiner Sicht erzählt und mich entsprechend auf die Risiken aufgeklärt. Bei diesem Gespräch habe ich dann auch gleich den Termin erfahren, wann ich an der Reihe bin. Los geht es um 7 Uhr mit den Vorbereitungen, so dass ich dann um 8 Uhr als erster operiert werde. Danach kommen dann noch die anderen 2.

Der Ablauf wird in etwa so sein. Bis ca. 24 Uhr kann ich noch trinken, vielleicht nehme ich ein Beruhigungsmittel zum gut schlafen. Gewisse Nervosität habe ich schon. Um 6:30 erhalte ich eine Tablette zum entspannen und dann werde ich in den Operationssaal gefahren. Dort werde ich die Leitungen für die Narkose und Schmerzmittel im Arm erhalten. Per Computer wird die gerade notwendige Dosis anhand meines Gewichts und Grösse errechnet. Um sicher zu gehen, dass ich genug tief schlafe, wird per Stirnband die Gehirnströme gemessen. Beruhigend so viel Sicherheit! Nach ca. 2 Stunden sollte alles vorbei sein und ich werde aufwachen. Man wird mir den Intubationsschlauch herausnehmen, könnte mich zum Husten bringen und mich in den Überwachungssaal fahren. Dort werde ich den ganzen Tag und die ganze Nacht verbleiben, da dieser wie der Name schon sagt zur Überwachung dient.  Das heisst also auch kein Laptop, kein Blog Eintrag. Also werde ich den 2. Tag dann am 3. Tag nachholen müssen.

Das Nachtessen war nicht mehr so üppig wie am Mittag, 2 Portionen (Rationen) Bouillon Suppe. Die waren in 2 Minuten weg. So von nun an gibt es nur noch Wasser. Um 18:40 kam Prof. Seewald, der mich morgen an der Seite von Prof. H. Inoue operieren wird. Wir hatten noch ein kurzes Gespräch, vieles war ja schon im Vorfeld geklärt worden und über den Ablauf der Operation  bin ich eigentlich auch im Bild. Nun muss man einfach warten und es so hin nehmen wie es kommen wird. Ich habe ihm noch die Radiographien gegeben, welche am 8. März gemacht wurden. Darauf ist zu erkennen, wie der untere Teil der Speiseröhre relativ eng ist, nicht so eng wie vor 4 Jahren. Aber früher oder später muss was getan werden.

Prof. H. Inoue (JAP) wird von meinem Arzt empfangen und die beiden werden noch kurz die Radiographien studieren. Morgen ist dann der Tag, der Operationstag.

Meine Erwartungen an die Operation sind:

  • der Druck des Muskels lässt nach und somit auch die Verengung, damit sollte ich wieder besser Brot und Salat essen können
  • die Brustschmerzen nehmen ab (Wunschvorstellung)
  • das nächtliche Verschlucken kommt nicht mehr vor
  • geringe Schmerzen
  • keine Komplikationen
Der 21.3.2012 wird es zeigen, nebenbei, der Geburtstag meiner Mutter und Frühlingsanfang.

Um ca. 22 Uhr kam doch noch Prof. Inoue und Prof. Seewald kurz in mein Zimmer. Ich war eigentlich schon am schlafen und noch unter Einwirkung des Temesta. Meine Brille habe ich auf nicht aufgesetzt, doch konnte ich Prof. Inoue erkennen und mit ihm ein paar Worte wechseln. Als ich Ihn da so sah, ist er mir sehr sympathisch erschienen und ich habe uns allen viel Glück gewünscht und auch den anderen Patienten. Als er weg war, konnte ich mit einem sehr positiven und guten Gefühl einschlafen, ich machte mir von diesem Moment an keine Sorgen mehr.

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